Im Fokus: Licht!

Können wir Licht hören? Warmes Licht? Kaltes Licht? Die Nacht? Die Verbindung zwischen Klängen und Licht empfand Kaija Saariaho unmittelbar und war von beidem fasziniert. In »Lichtbogen«, einem ihrer bekanntesten Werke, waren Polarlichter Inspirationsquelle, im Klaviertrio »Light and matter« die kontinuierliche Transformation des Lichts auf den glitzernden Blättern im Gegensatz zu den statischen Baumstämmen im Morningside Park in New York.

Physikalisch sind Licht- und Schallwellen eng miteinander verwandt. Brendan Champeaux möchte die physische Qualität von Lichtwellen mit ihren Teilspektren auf seine Komposition übertragen. Unai Erkola Etxabe dagegen bezieht sich in »what shines beneath« auf biolumineszente Lebewesen in der Tiefsee, die in der Lage sind, selbst Licht zu produzieren, um sich zu orientieren.

»Lichtspiele« heißen noch immer manche Kinos – dank einer Kooperation mit der Initiative Kölner JazzHaus e.V. und deren Förderprogramm NICA Artists für herausragende Musiker:innen aus NRW können wir in diesem Jahr vier historische Schwarzweiß-Stummfilme mit Neuer Musik im Stadtgarten präsentieren.

Dunkelheit ist das Pendant zum Licht und KMRU kontrastiert in seinem Projekt »Natur« massive elektromagnetische Klanglandschaften mit vertrauteren und erdigeren Naturgeräuschen. Er lädt ein, zu überdenken, was Technologie eigentlich ist und wie sie unsere Wahrnehmung der Realität verändert. Dass wir lernen können, wenn wir »der dunklen Nacht zuhören « meint schließlich auch Eivind Buene zu seinem dreiteiligen Stück »Lessons in Darkness«. Metaphorisch wiederum ist die Dunkelheit, die Georges Aperghis anspricht, wenn er seiner verstorbenen Frau Edith ein »Selfie in the Dark« widmet.