Mitwirkende

Ensemble intercontemporain
Pierre Bleuse | conductor
Etienne Démoulin | sound design
Clément Marie | sound engineer

Programm

Kaija Saariaho
Semafor (2022)
für Flöte, Klarinette, Fagott, Klavier und Streicher

Kaija Saariaho
Lichtbogen (1985–86)
für Flöte, Schlagzeug, Harfe, Klavier, zwei Violinen, Violoncello, Kontrabass und Live-Elektronik

Pause

Pierre Boulez
sur Incises (1996)
Zweite Fassung für drei Klaviere, drei Harfen und drei Schlagzeugspieler


Intermission at 20:40 | Estimated end at 21:45


Gefördert durch die Kunststiftung NRW


KölnMusik in Kooperation mit ACHT BRÜCKEN

Noch bevor sich der erste hörbare Ton entfaltet, noch bevor die unterschiedlichen Klangfarben ineinander fließen, erklingt in »Lichtbogen« ein Atemgeräusch – der Sound des Luftstroms, der sich über das Mundstück der Flöte bewegt. Wie »riesige, stille Lichter, die über den schwarzen Himmel laufen«, entfalten sich die musikalischen Texturen im Raum: Kaija Saariaho dachte beim Komponieren an die Nordlichter. »Lichtbogen« gilt als Saariahos Durchbruchswerk. 

Demgegenüber steht eines ihrer letzten Werke: »Semafor« widmete Saariaho dem finnischen Künstler Ernst Mether-Borgström, mit dessen Bildern sie aufgewachsen ist. »Semafor« heißt auch dessen Sammlung verspielter und farbenfroher Skulpturen, die optisch auf Verkehrszeichen in der Großstadt anspielen – die Idee: Als Botschafterin geistiger Werte sollte uns die Kunst auf gleiche Weise immer und überall umgeben. 

Gut zehn Jahre nach Saariahos Durchbruch komponiert Pierre Boulez mit »Sur Incises« ein Geburtstagsstück für den Dirigenten Paul Sacher: zwei Sätze, einzigartige Besetzung, als materielle Grundlage das motorische Solo-Klavierstück »Incises«. Boulez erschafft in »Sur Incises« aus drei Klavieren, drei Harfen und drei Schlagzeugen eine Art gigantisches Superinstrument »von unendlicher Resonanz und Refl exion«. (The Guardian, 2011) .