Mitwirkende

Camilla Hoitenga | Flöte
Anna Herbst | Sopran

Programm

Clément Mao-Takacs
Itsutsu no Tanka (2006)
5 mélodies sur des poèmes d'Ono no Komachi
für Flöte und Frauenstimme

Kaija Saariaho
Laconisme de l'aile (1982)
für Flöte und Elektronik ad libitum. Text von Saint-John Perse

Malika Kishino
Monochromer Garten VIII (2016)
für Altflöte

Kaija Saariaho
Dolce tormento (2004)
für Piccoloflöte. Text von Francesco Petrarca

Kaija Saariaho
Changing Light (2005)
Version für Sopran und Flöte. Text (Abendgebet) von Rabbi Jules Harlow


Keine Pause | Ende gegen 20:35


​Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW


ACHT BRÜCKEN

Flöte und Sopranstimme sind Schwestern – nicht nur im Geiste, sondern auch aufgrund ihrer Klangcharakteristika. Einen handfesten Beweis dafür liefern Camilla Hoitenga und Anna Herbst mit dem Programm »Changing Light«. Im Laufe ihrer Laufbahn hat Camilla Hoitenga – 1954 in Michigan/USA geboren – über Jahrzehnte eng mit Kaija Saariaho zusammengearbeitet und zahlreiche ihrer Werke (ur-)aufgeführt, darunter »Dolce Tormento«. Hier verschmilzt die betörende Piccoloflöte mit Francesco Petrarcas Sonett 132, einer von der Instrumentalistin abschnittsweise vorgetragenen Idealisierung des Weiblichen. Was in »Dolce Tormento« in Personalunion geschieht, spaltet Saariaho in »Changing Light« (Version für Sopran und Flöte) entsprechend auf: Während die ausdrucksstarke Stimme ein Abendgebet des US-amerikanischen Rabbis Jules Harlow vorträgt, beschwört das vielseitige Flötenspiel einen im Text angelegten Hell-Dunkel-Dualismus herauf. Darin taucht auch Malika Kishinos »Monochromer Garten VIII« für Altflöte ein, in dem die Lichtrefl exionen japanischer Gärten mitsamt umherschwirrenden Lebewesen zur musikalischen Triebfeder werden.